Darkman (1990) - Filmkritik & Bewertung (2024)

  • 28.03.2022
  • Kenan Hasic
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MitDarkmanerschuf Sam Raimi bereits 1990 seinen ersten Superhelden in Form des gleichnamigen bandagierten Vigilanten. Auf dem Heimkinomarkt erscheint nun eine neue Steelbook-Edition. Ob diese die eingefleischten Fans begeistern kann, erfahrt ihr in dieser Kritik!

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TitelDarkman
Jahr1990
LandUnited States of America
RegieSam Raimi
GenresAction, Science Fiction, Thriller
DarstellerLiam Neeson, Frances McDormand, Colin Friels, Larry Drake, Nelson Mashita, Jessie Lawrence Ferguson, Rafael H. Robledo, Dan Hicks, Ted Raimi, Dan Bell, Nicholas Worth, Aaron Lustig, Arsenio "Sonny" Trinidad, Said Faraj, Nathan Jung, Professor Toru Tanaka, John Lisbon Wood, Frank Noon, William Dear, Julius Harris, Bridget Hoffman, Philip A. Gillis, Maggie Moore, Carl Bresk, Sean Daniel, John Landis, Carrie Hall, John Cameron, Craig Hosking, Karl A. Wickman, Cliff Fleming, Andy Bale, Neal McDonough, Stuart Cornfeld, William Lustig, Scott Spiegel, Cary Tyler, Charles W. Young, Bruce Campbell, Jenny Agutter, Ethan Coen, Joel Coen, Tau Logo, Josh Becker, Jorga Caye, Christopher Doyle, Troy Fromin, Tony Gardner
Länge96 Minuten
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Die Handlung vonDarkman

Der ehrgeizige Wissenschaftler Peyton Westlake (Liam Neeson) ist einer der führenden Köpfe seines Forschungsgebiets. Er experimentiert mit synthetischer Haut, um für Brandopfer Hautprothesen herzustellen, die ihnen wieder ihr altes Aussehen verleihen sollen. Peytons Verlobte Julie Hastings (Frances McDormand), ihrerseits eine schlagfertige Anwältin, legt sich mit dem Gangsterboss Robert G. Durant (Larry Drake) an. Nach weiteren Zuspitzungen dieser rechtlichen Auseinandersetzung gerät dann auch Peyton ins Kreuzfeuer und wird eines Abends von Durants Schlägertrupp überrascht und gefoltert, denn ihr Boss braucht ein wichtiges Dokument aus Julies Besitz. Schließlich tauchen sie sein Gesicht in Säure und jagen das Labor in die Luft.

Peyton überlebt diesen Angriff, jedoch mit massiven Verbrennungen, sodass sein Gesicht entstellt ist. Er taucht in die Unterwelt ab und schwört Rache an seinen Peinigern. Dazu nutzt er den aktuellsten Stand seiner Forschung, synthetische Gesichter zu erschaffen. Er rekonstruiert damit nicht nur sein altes Gesicht, sondern nutzt die Technik, um Durants Organisation zu unterwandern. Peyton Westlake existiert nur noch als äußere Maske, tief im Innern ist er der finstere Rächer: Darkman!

Sam Raimis erster Superheld

Darkman existierte schon, bevor Sam Raimi mit Spiderman 1-3 Weltruhm erlangen und das Superheldengenre, sowohl künstlerisch und finanziell (Einspielergebnis von über zwei Milliarden US-Dollar weltweit), für immer verändern sollte. Der Film lieferte die Vorlage für ein ganzes Franchise, denn neben zwei Sequels für den Videomarkt erschienen auch zwei Comic-Reihen bei Marvel. Eine angedachte TV-Serie wurde allerdings nicht über den Piloten hinaus weiter entwickelt.

Liam Neeson setzt sich als entstellter Peyton Westlakes verschiedene Masken auf und schlängelt sich zwischen verschiedenen Story-Beats durch. Einerseits ist es eine tragische Geschichte eines gefallenen Mannes, nahe am Wahnsinn, der Rache an seine Peiniger verüben möchte. Andererseits ist es eine Liebesgeschichte, die an die klassische Story von Die Schöne und das Biest oder, vielleicht noch eher, an Das Phantom der Oper erinnern mag. Darüber hinaus ist es eine fantasievolle Geschichte eines Mannes, der ein Doppelleben führen muss mit vielen Masken, wodurch die Frage aufkommt: welche davon ist sein wahres Gesicht? Es ist ein Herumspielen mit multiplen Persönlichkeiten, ähnlich wie in der Story von Dr. Jekyllund Mr. Hyde.

Raimi gelingt mit Darkman hierbei, diese verschiedenen Versatzstücke in eine spannende Geschichte zusammenzusetzen. Diese wird mit interessanten Charakteren, emotionalen Momenten, grandiosen Actionszenen wie die Ursprungsgeschichte eines Superhelden auf die große Leinwand übertragen.

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Schauspieler*innen auf der Suche nach ihrer Identität

Liam Neeson war als Hauptdarsteller von Darkman nicht von Beginn an die erste Wahl. Ursprünglich wollte Raimi seinen Langzeit-Weggefährten Bruce Campbell für die Rolle engagieren, aber Universal lehnte ab (Bruce Campbell bekam aber dennoch einen kleinen Auftritt im Film zugesprochen). Dann standen noch Gary Oldman und Bill Paxton auf der Liste, doch am Ende bekam die Liam Neeson den Zuschlag, der schon durch kleinere Rollen in unzähligen Filmen einen erweiterten Erfahrungsschatz besaß. Mit der aufwendigen Maske (Lob an Make-Up-Designer Tony Gardner) musste Neeson seinen Fokus mehr auf die Augen legen. Dadurch gelingt es ihm eine emotionale Tiefe aufzubauen, sowohl als herzlicher, gut gelaunter Payton, aber auch als emotional gebrochener Darkman.

Frances McDormand, die im selben Jahr mit Fargo ihren Durchbruch feierte, war für Raimi hingegen direkt die erste Wahl. Sie stach damit Julia Roberts, Demi Moore und Bridget Fonda aus, die auch im Gespräch waren. Raimis Wunschkandidatin lieferte ebenfalls eine sehenswerte Performance ab, weil ihr Charakter sich zwischen der toughen Anwältin und der Verlobten in Nöten entlanghangelt. McDormand ist schauspielerisch eine sichere Nummer und zeigt sich auch Jahre später dankbar für die Rolle. Denn hier spielte sie erstmals eine gebildete, humorvolle und starke Frau, nachdem sie vorher eher südstaatliche Charaktere ohne Schulabschluss verkörpern durfte. Beide Darsteller:innen haben nach Darkman ihren Weg beschritten und gehören zu renommierten Stars der Unterhaltungsindustrie.

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Then and now: Das neue Steelbook

Die neue Steelbook-Edition besticht durch ein scharfes HD-Bild. Detail- und Nahaufnahmen auf die Gesichter der Charaktere stechen dabei heraus. Dennoch sind die 30 Jahre nicht spurlos an Darkmanvorbeigezogen, denn einige Effekte und Ideen wirken dabei, trotz HD-Transfer, sehr klar in die späten 80er/frühen 90er verortet. Insgesamt bestechen Bild- und Tonqualität auf dieser Version.

Für Fans von Extras gibt es auch einiges zu entdecken. Zum einen enthält es den TV-Pilotfilm von Darkman, der wie eine abstruse Ansammlung von einzelnen Ideen wirkt. Des Weiteren gibt es einige Featurettes und Making-Ofs des Films, sowie auch die Interviews der Darsteller:innen, der Regie und Maske von damals aus dem Archiv und aus den aktuelleren Gefilden. Man enthält dafür einen mehrstündigen, breiteren Blick in die Entstehung und dem Vermächtnis desDarkman.

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Unser Fazit zuDarkman

Darkmanzeigt auch nach über 30 Jahre, dass der Film sich im heutigen Held:innen-Kosmos nicht zu verstecken braucht. Raimis Blaupause für seine späteren Heldenwerke überzeugt mit einem düsteren Helden, praktischen, gut aufgelegten Actionszenen, Tiefgang und auch mit einem gut aufgelegten, physisch präsenten Antagonisten (großartig: Larry Drake). Die Maske von Neeson Helden ist eines der großen Highlights und bleibt auch bis heute hin erinnerungswürdig, sodass auch ein alter Action-Star wie Neeson sich gerne an die Rolle zurückerinnert.

Das neue Steelbook liefert eine anspruchsvolle Bild- und Tonqualität und serviert zusätzlich einen breiten Blick hinter die Kulissen der Entstehung vonDarkman. Insgesamt sollte sich jeder große Raimi-Fan das neue Steelbook ins Regal stellen.

Unsere Wertung:

© Koch Films

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